Resilienz ist ein Prozess

Oder was Resilienz mit einem Flugzeug zu tun hat

«Ich habe vor ein paar Jahren auch so einen Resilienz-Workshop besucht.»

«Ich finde Yoga auch ganz toll, aber ich finde die Zeit dafür nicht.»

Wenn ich dann nachfrage, was sie in ihrem Alltag denn von diesem Workshop umgesetzt haben, oder warum sie Yoga nicht mehr machen, bleibt es häufig still, irgendwelche Geschichten werden erzählt und die Leute schauen mich mit schlechtem Gewissen an.

Ich bin als Resilienz- und Stresscoach nicht hier um irgendjemandem ein schlechtes Gewissen zu machen oder zu verurteilen. Nein, ich bin da um Wege aufzuzeigen, wie dein Alltag einfacher, dein Geist klarer und dein Leben freudvoller sein kann. Krisen dürfen vermehrt als herausfordernde Situationen wahrgenommen werden, die zum Wachstum einladen, wenn du es dann auch zulässt.

Was hat Resilienz mit mir zu tun?

Ich kenne Krisen, Stolpersteine, Tod, Krankheit, Stress. Ich fühlte mich echt mies, war blockiert, ich mochte weder mich noch die Welt. So Sprüche, wie «sieh die Krise als Chance», brachte mich auf die Palme. Und doch stehe ich nun hier und habe das überwunden und bin gespannt, was das Leben alles noch für mich bereithält.

Werde ich wieder stolpern? Ja, gewiss. Aber ich weiss heute besser damit umzugehen, die Krisen sind nicht mehr so heftig, Veränderungen finde ich bereichernd.

Was hat ein Flugzeug mit Resilienz zu tun?

Bevor man mit dem Flugzeug losfliegt wird einem gezeigt, was man bei einem Druckabfall und dem Herausfallen der Sauerstoffmasken machen soll. Erinnerst du dich? Zuerst soll man sich seine eigene Maske aufsetzen und erst dann anderen helfen! Machen wir das in unserem Alltag?

Resilienz ist als erstes einmal eine Prioritätensetzung. Wem oder was gibst du Priorität? Ja, und da sind insbesondere wir Frauen gefragt. Häufig geben wir allen anderen – Kinder, Partner, Eltern, Chef- eine höhere Priorität als uns selber und laugen uns schrittweise aus. Doch was hast du zu geben, wenn du dauernd auf Reserve läuft und dein Körper, Geist und Seele «low battery» schreit? Wo bleibt hier die Selbstfürsorge?

Was ist nun also Resilienz und was nicht?

Resilienz ist die Fähigkeit, dank Ressourcen, Krisen zu überwinden und daran zu wachsen. Resilienz ist nicht angeboren. Es ist ein Muskel, der jeder kontinuierlich trainieren und pflegen kann.

Resilienz ist mehr als nur die Fähigkeit, schwierige Zeiten zu überstehen. Es ist ein dynamischer Prozess, der kontinuierliche Entwicklung und Anpassung erfordert. Resilienzmanagement ist langfristig angelegt und zielt darauf ab, eine dauerhafte Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Die Zufriedenheit steigt und die Krisenanfälligkeit sinkt.

Resilienz ist kein Wundermittel um nie in eine Krise zu kommen. Nein, aber es ist eine Fähigkeit bewusster mit herausfordernden Situationen umzugehen, weniger gestresst zu sein und gestärkt aus einer Krise herauszukommen. Hier wird häufig das Bild der Phönix, die aus der Asche emporsteigt gebraucht.

Resilienz ist kein Zustand, den du einmal erreichen und festhalten kannst. Resilienz ist ein Prozess. Sprich, alle paar Jahr einen halbtägigen Workshop besuchen ist nett, aber hilft de facto kaum. Resilienz darf jeden Tag aufs Neue gelebt werden. Es gibt nichts zu erreichen aber stetig dran zu bleiben.

Ein zentraler Aspekt der Resilienz ist die Fähigkeit, flexibel zu bleiben und sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Flexibilität bedeutet auch, dass man seine Ziele und Pläne bei Bedarf anpassen kann, ohne sich entmutigen zu lassen.

Die Fähigkeit, effektiv Probleme zu lösen, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Resilienz. Dies umfasst das Erkennen von Problemen, das Entwickeln von Lösungsstrategien und das Umsetzen dieser Strategien. Problemlösungsfähigkeiten helfen dabei, Herausforderungen proaktiv anzugehen und nicht in Panik zu geraten.

Was kann ich für meine Resilienz tun?

Good news: Du kannst ganz viel dafür tun, und es ist nie zu spät damit anzufangen. Jeder kleinste Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung.

1.       Verstehen, dass Resilienz ein bewusster Prozess ist

Krisen werden wahrgenommen, erlernte Mechanismen treten in Kraft, Handlungen werden vollzogen. Dies ist der häufige Umgang mit Krisen.

Die Möglichkeit des Lernens wird jedoch vergessen. Doch nur durch das Lernen kann sich eine Krise als Chance zeigen. Falls kein Lerneffekt entsteht wird bei der nächsten Krise die gleichen, häufig unbewussten Mechanismen angewendet und man landet schlussendlich wieder am gleichen Ort. Wir alle kennen Situationen von Wiederholungen – schon wieder der gleiche notorische Chef, schon wieder der zu stressige Job, schon wieder eine toxische Beziehung. Dieses «schon wieder» ist ein starkes Indiz, dass der letzte Schritt der Resilienz nicht vollständig durchlebt wurde. Man schlittert unbewusst von einer Krise zur anderen. Nach der Krise wird vor der Krise.

Resilienz bedeutet, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen. Rückschläge und Herausforderungen bieten wertvolle Lektionen, die helfen können, zukünftige Schwierigkeiten besser zu bewältigen. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, vergangene Erfahrungen zu reflektieren und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen. Man darf lernen bewusst mit Krisen umzugehen.

2.       Deine Ressourcen identifizieren und pflegen.

Selbstfürsorge ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der physischen und emotionalen Gesundheit. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Zeit für Entspannung. Selbstfürsorge bedeutet auch, sich Zeit für Aktivitäten zu nehmen, die Freude bereiten und Stress reduzieren. Eine positive Einstellung und Optimismus sind Schlüsselkomponenten der Resilienz. Optimistische Menschen neigen dazu, Herausforderungen als Chancen zu sehen und haben eine größere Bereitschaft, sich anzustrengen, um ihre Ziele zu erreichen. Es geht darum, das Glas als halb voll anstatt als halb leer zu sehen.

Resilienz findet im Innen statt und zeigt sich in Ausprägungen im Aussen. Resilienzmanagement ist nicht delegierbar. Es ist in deiner Verantwortung. Ob es nun ein Spaziergang, ein gemütlicher Abend mit Freunden, eine Yogastunde, ein Resilienzworkshop ist, egal was deine Ressourcen stärkt, es wirkt sich positiv auf deine Resilienz aus. Aber es liegt an dir dies in Anspruch zu nehmen und zu pflegen. Niemand kann dir das abnehmen. Wir alle verfügen über stärkende Ressourcen, welche uns unterstützen. Beispielsweise:

  • Selbstfürsorge: Achtsamer Umgang mit sich und der Welt

  • Gesundheitsförderung: Gesunder Lebensstil, einschließlich körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung.

  • Soziale Netzwerke: Freunde, Familie, Partner

  • Hobbies: Yoga, Haustiere, um die Welt segeln

 3.       Sich Unterstützung holen

Es ist okay einmal gestresst zu sein, es ist okay mit einer herausfordernden Situation nicht umgehen zu wissen, es ist ok von einer Krise überwältigt zu werden, es ist okay auch einmal blockiert zu sein.

Es ist kein Versagen sich einzugestehen, dass man Unterstützung braucht. Nein, es spricht von Grösse, Mut und vor allem den Willen zur Veränderung.

Als diplomierte Resilienz- und Stresscoach hole ich dich dort ab, wo du stehst. Wir analysieren gemeinsam deine herausfordernde Situation, klären Energiefresser und entwickeln zusammen Strategien und konkrete Handlungsschritte, wie du mit der herausfordernden Situation umgehen kannst. Mit mir wirst du dir deiner unbewussten Mechanismen bewusst, identifizierst stärkende Ressourcen, integrierst Selbstfürsorge in den Alltag, lässt störende Dinge los und gehst gestärkt durch den Alltag.

Gerne begleite ich dich in deinem persönlichen Prozess. Ich nehme dich ernst und begegne dir stets auf Augenhöhe.

Fazit

  • Resilienz ist die Fähigkeit, dank Ressourcen, Krisen zu überwinden und daran zu wachsen.

  • Resilienz ist kein Zustand, es ist ein Prozess.

  • Resilienz ist kein Wundermittel um nie in eine Krise zu kommen. Nein, aber es ist eine Fähigkeit bewusster mit herausfordernden Situationen umzugehen, weniger gestresst zu sein und gestärkt aus einer Krise herauszukommen.

  • Good news: Du kannst ganz viel für deine Resilienz tun.

  • Bad news: Resilienz ist nicht delegierbar. Du bist verantwortlich.

  • Selbstfürsorge ist eine essentielle Ressource um resilient durchs Leben zu gehen.

  • Ein Resilienzcoach unterstützt dich bewusster und besser mit herausfordernden Situationen umzugehen und gestärkt daraus hervorzukommen.

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